Bericht Ausbildungswochenende

Ein dreitägiges Wochenende im Emmental vom 26. bis 28. November 2021 erwartete unsere Studentinnen. Am Freitag führte sie Rahel Beer, Fachfrau für unterstützte Kommunikation, in die Welt der Sprache ohne eigene Worte ein. Im Theorieblock erfuhr die Klasse nicht nur Wissenswertes über die Sprachentwicklung und die Wichtigkeit der klaren Kommunikation. Viele Hilfsmittel luden zum Ausprobieren ein. Die einen mehr digital, die andern analog. Was eignet sich für unsere Arbeit am und auf dem Pferd? Dies konnten alle am Nachmittag in einer Praxissequenz ausprobieren. Rasch wurden die Möglichkeiten aber auch Grenzen der einzelnen Modalitäten aufgezeigt. Wohin mit dem I-Pad, wenn man mit dem Pferd im Wald unterwegs ist? Eindrücklich war auch die Erfahrung, dass die Möglichkeit, seine eigenen Wünsche und Gefühle auch ohne gesprochene Worte ausdrücken zu können, viel zum Wohlbefinden wie auch zur Selbstwirksamkeit beiträgt.

Am Samstag stand das Thema der kognitiven Beeinträchtigung im Mittelpunkt. Die dazu gehörige Theorie mussten die Ausbildungsteilnehmerinnen im Voraus erarbeiten. So blieb viel Zeit für Diskussionen zum Thema, Praxisbeispiele und die Vorbereitung für den Sonntag. Aufbauend auf den koordinativen Fähigkeiten mussten vier Posten vorbereitet werden, welche von den eingeladenen Reitgästen, welche alle eine kognitive Beeinträchtigung hatten, geritten wurden. In der Kursbesprechung bezeichneten viele diese persönliche Erfahrung als den wertvollsten Teil des Wochenendes. Als Dozentin wünsche ich mir, dass ich meine Überzeugung, dass alle unsere Klienten viele Ressourcen haben, auf welchen wir aufbauen können und auch müssen, erlebbar machen konnte. Denn so gehen auf einmal viele Türen auf und Reiter und Pferd stehen im Mittelpunkt, nicht aber die Beeinträchtigung.

Katrin Tschirky
Schulleitung PI-CH